Oftmals beginnt der Prozess, selbst zum Friedensstifter zu werden damit, dass ein großes Lebensproblem auf uns zukommt. Dies kann eine Krankheit, ein Verlust, ein Schmerz oder ähnliches sein. Dabei erkennen wir, dass unsere alten Schmerzverhinderungstechniken nicht mehr wirken.
Denn wovon handelt unser bestehendes Denken, wenn es in uns kreist und in den Wahnsinn treibt? Es dreht sich meist darum, dass wir funktionieren. Dass wir Pläne machen, Dinge ab-arbeiten, uns verbessern, oder die Steigerung nach Perfektion anstreben.
Das „besser werden müssen“ und das Streben nach Perfektion setzt uns derart unter Druck, dass wir uns getrieben und gehetzt fühlen. Das Gefährliche daran, was uns auch erkranken lässt, ist die Unbewusstheit, mit der wir uns durch die Welt bewegen. Auch meine Blockaden waren mir früher nicht bewusst. Ich ahnte nicht einmal, dass ich welche hatte. Dabei lebte ich das Leben eines typischen Opfers, dass weit davon entfernt war, ein Friedensstifter zu sein.
Der Prozess der Heilung begann in dem Moment, als ich mein Opferdasein satt hatte, eine Entscheidung traf und mit der Selbstbeobachtung begann.
In diesem Prozess notierte ich alles, was mir widerfuhr, bis ins kleinste Detail. Listenweise schrieb ich Nutzen und Motive meines Verhaltens auf. Ich betrieb tägliche Gedankenhygiene in dessen Verlauf ich langsam mein „besser sein“ aufgab, alles zum Beobachten zuließ und die Sinnlosigkeit des „verstehen müssen“ ausmachte. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen, als ich meine Blockaden erkannte und die damit verbundene Angst vor dem glücklich sein. Dies war die Geburtsstunde des inneren „Friedensstifter“.
1. Muster, Programme Gewohnheiten. Über Jahre habe ich nicht bemerkt, dass ich indirekt wie ein Zombie durch mein Leben stolperte. Völlig unbewusst habe ich auf alles was mir widerfuhr, wie eine Maschine reagiert. Ich war wie war ein automatisches Programm, dass wenn es einmal in Gang gesetzt wurde, seinem eigenen Regelwerk und Gesetzen folgte. Hatte man mich beispielsweise versetzt und warten lassen, reagierte ich mit Rückzug, schmollen und dem Verteilen von Schuldzuweisungen. Hatte man mich geärgert, reagierte ich ebenfalls mit Rückzug und schmollen. Ebenso bei Streit und anderen Lebensereignissen. Gleichzeitig spürte ich Hilflosigkeit und Minderwertigkeit.
Blicke ich heute zurück, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Im Grunde war ich absolut berechenbar. Wie magisch zog ich in mein Leben ähnliche Partner, Jobs, Ärger und Streit. Dabei erschuf ich mir stets wiederkehrende Probleme. Ängste und Sorgen reproduzierte mein kranker Verstand in erschreckender Regelmäßigkeit. Wenn ich am Abend, nach der Arbeit nach Hause kam, vollzog ich meist die gleichen Handlungen. Nachhause kommen bedeutete, meine Essensvorräte zu plündern, und den Abend mit Essen und erbrechen zu verbringen. In dem Moment, als ich zum Beobachter meiner Glaubenssätze, Muster und Programme wurde, geschah erstaunliches.
Im Zuge meines „Zeuge und Beobachter seins“, schrieb ich nun meine Gedanken, Handlungen und Ängste auf. Damit kam ich mir langsam selbst auf die Schliche. Tief im Innersten glaubte ich, „dass ich es nicht wert war, glücklich zu sein und geliebt zu werden.“ Ebenfalls war ich davon überzeugt, „dass ich mein Leben nicht schaffen könnte“, „dass ich ein Niemand war, und dass sich darüber hinaus sowieso kein Mensch für mich interessierte.“
Diese Überzeugungen blockierten tagtäglich meinen Lebensalltag. Verschärfend kamen die Sätze hinzu, wer nicht isst, der stirbt, Arbeit ist kein Zuckerschlecken, von nichts kommt nichts und wenn du etwas machst, mach es richtig oder gar nicht. Diese Hammersätze hatten es in sich.
Nacheinander ploppten diese Glaubenssätze in mir auf und vergifteten von Grund auf mein Leben. Ihnen war ich, wenn ich unbewusst blieb, hilflos ausgeliefert.
3. Ängste
Sie durften nicht sein. Meine Angst vor Einsamkeit, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Minderwertigkeit lähmte mich und die Angst vor Schuld und Scham trieb mir regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht. Erst, als ich Mut aufbrachte und sie ebenfalls beobachtete, sie akzeptierte, annahm und lieben lernte, öffneten sich die Tore, die in die Freiheit führten. So breitete sich in meinem Denken der Friedensstifter kontinuierlich weiter aus.
Meine unbewussten Gefühle stellten die größten Blockaden dar. Zeitweise waren sie derartig stark, dass ich manchmal glaubte, in und an ihnen zu ertrinken. Sie überforderten mich total und hinderten mich am Leben. Nur meiner inneren Stimme, dem Ruf in mir, habe ich es zu verdanken, dass ich weiter nach etwas hilfreichen suchte. Etwas, was mich später den Weg eines Friedensstifters hat gehen lassen.
Von meinen Eltern wurde mir oftmals bescheinigt, dass ich viel zu sensibel, viel zu dünnhäutig oder zu empfindsam sei. Meist reagierte ich darauf mit den unterschiedlichsten Rechtfertigungen, was mich zickig erscheinen ließ. Das war mir noch unangenehmer, meist peinlich. Ich fühlte mich in meiner Ehre gekränkt, gedemütigt, denn als zickig wollte ich schon gar nicht betitelt werden.
Seinerzeit war mir die gesamte Gefühlswelt völlig suspekt.
Wenn ich abends nach Hause kam und mich Trauer, Einsamkeit und Hilflosigkeit übermannten, dann wollte ich diese Gefühle nicht wahrnehmen, spüren und schon gar nicht aushalten. Ich musste sie loswerden. Da mich dies überforderte und ich es auch nicht kontrollieren konnte, hasste ich mich und meinen Körper.
Mit diesen Blockaden und Glücksverhinderungsstrategien sind wir alle reichlich gesegnet. Ständig bewerten und verurteilen wir uns und andere Menschen. Das ist gut, das ist richtig, das ist falsch, das will ich, das will ich nicht. Aber es geht noch weiter:
Pausenlos verpesten wir mit unseren Meinungen die Luft.
Wir geben unsere Meinung für irgendetwas ab, was wir überhaupt nicht erlebt haben, wo wir nicht dabei waren. Das Bewerten wurde uns scheinbar mit in die Wiege gelegt. Ohne nachzudenken habe ich andere Menschen bewertet und in eine Schublade gesteckt.
Das Bewerten hatte einen großen Vorteil. Stets gab es einen Schuldigen. So war auch meine Essstörung an meinem Unglück Schuld. Denn ohne sie hätte ich glücklich sein können. Doch solange ich davon überzeugt war, dass sie für mein Unglück schuld ist, konnte sie auch nicht gehenlassen.
Mir meines wirren Denken bewusst wurde. Gerne packen wir Situation, Menschen, Gegebenheiten in Schubladen, mit dem einen Ziel, von uns selbst ablenken.
Ähnlich verhielt es sich mit dem Vergleichen, was ich später ebenso als große Last erkannte. Täglich begegnete ich Frauen, die schöner und attraktiver waren. Zusätzlich hatten sie wohlgeformtere Körper, Geld und Erfolg. Wie ungerecht das Leben sein konnte.
Ein Muster und Programm, das sofort einsetzte, wenn ich beispielsweise glücklichen und erfolgreichen Menschen begegnete.
Du lernst sie zu beobachten, zu durchschauen, zu akzeptieren und annehmen so wie sie sind. Beginnst du deine Blockaden mit dieser neuen Haltung zu begegnen, bist du auf dem Weg dich auszuhalten und zu lieben.
Für mich begann das „Beobachter und Zeuge sein“ in dem Moment, als ich die Meditation kennenlernte. Mit ihr wurde ich zum Beobachter meines Lebens.
Insbesondere zeigten sich meine Bewertungen und Verurteilungen sowie weitere unangenehme Eigenschaften, die mich am Leben und glücklich sein hinderten. In einem weiteren Schritt gelang es mir später, eine meditative Lebenshaltung einzunehmen. Das war sensationell. Nun brauchte ich, um mich zu beobachten und wahrzunehmen, nicht mehr die Augen zu schließen.
Allmählich übertrug sich die Haltung des Beobachters auf mein Alltagsbewusstsein.
Wichtige Erkenntnisse aus dieser Zeit: Überall wo die Sonne darauf scheint, verschwindet der Schatten von alleine, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Alles, was ich beobachte, worauf ich meine Aufmerksamkeit lege, was ich wahrnehme und mir bewusst mache, verliert seinen Schrecken. Und indem mir die Dinge bewusst werden, brauche ich mich nicht mehr um deren Veränderung zu kümmern.
Endlich konnte ich es sein lassen, mich verbessern zu wollen. Indem ich Verantwortung für mich und mein Denken, Handeln und Sein übernahm, geriet alles in Fluss. Mit einem Mal wurde das Leben viel leichter und angenehmer. Meine Glaubenssätze lösten sich schrittweise auf.
Mit Hilfe meiner täglichen Meditationspraxis gelang es mir, tiefer zu meinen Ängsten vorzudringen. Sie unterstützte mich, meinen Fokus zu richten und mich auf das zu konzentrieren, was ich wollte. Zusätzlich half sie mir dabei, mich immer mehr selbst auszuhalten.
Ich erfuhr, wie intensiv das Leben sein kann, wenn man die Aufmerksamkeit vom Verstand abzieht und seinen Körper wahrnimmt.
Automatisch begann ich mich mehr zu lieben. Irgendwann, nach einer sehr tiefen Meditation bemerkte ich, dass ich nur am Bewerten, verurteilen und vergleichen war. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen, dass ich mein Leben lang noch nicht einen einzigen eigenen Gedanken gedacht hatte. Ich erkannte, dass ich bis jetzt nur die Gedanken meine Eltern, meiner Großeltern, der Medien, der Kirche und der Schulinstitutionen wiedergab. Von da an dachte ich immer häufiger, was interessiert mich meine Meinung.
Und ganz allmählich begann ich neue, frische, kreative und liebevolle Gedanken zu denken, die mich allmählich die Haltung eines Friedensstifter annehmen ließen.
Dabei stellte ich mir bewusst die Frage. Entspringen meine Gedanken und Handlungen der Liebe oder der Angst. Bin ich im Widerstand und der Abwehr oder bin ich in der Annahme und Akzeptanz? Ich erkannte, dass es um meine Selbstliebe ging und die Essstörung eine Begleiterscheinung war. Es ging um die Freiheit des Geistes, dass wenn wir wirklich hinschauen, wir eine völlig neue Welt auffinden. Es geht darum menschlich, berührbar, verletzlich zu werden. Eben mitfühlend. Die Musterprogramme die Motive und Ängste alle zu durchschauen und frei zu werden.
Wenn du innerlich frei bist, brauchst du dich nicht mehr gegen dich selbst zu wehren.
Der innere Kampf hört auf und du wirst zum Boten des Friedens, zum Friedensstifter. Und all das, was du über Freiheit, Glück und Lebensfreude weißt, kannst du nun weitergeben. Denn du hast es selbst erfahren.
Eine tägliche Hilfe und Unterstützung findest du in meinem Buch, „Der Friedensstifter“, 365 Lebensweisheiten, nachdenkliche Sprüche und weise Lebenszitate. Checklisten, Arbeitsblätter und Meditationsanleitungen machen es für dich zu einem praktischen Arbeitsbuch.
Zusätzlich erhältst du die Gelegenheit, täglich Botschaften über WhatsApp zu erhalten und meiner Facebook Gruppe, „Mission Friedensstiftung“ beizutreten.
Zukünftig wird der Frieden in der Welt von unserer geistigen Freiheit abhängen. Denn nur wer geistig frei ist, kann nicht mehr manipuliert werden und wird ganz selbstverständlich zum Botschafter des Friedens, zum Friedensstifter.
Wie immer kannst du mir deine Gedanken, Anregungen und Fragen in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich darauf.
Mit lieben Grüßen, deine Christina
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